SCHELLBERG/ LUDWIG

ERÖFFNUNG:
Samstag 3 September 2005
20 Uhr

GEÖFFNET:
10 April — 12 Juni 2006

Die Ausstellung Sebastian Ludwig Ablenkung / Christoph Schellberg Fleurs du Mal zeigt mit den Werken der beiden in Düsseldorf arbeitenden Künstlern malerische beziehungsweise zeichnerische Positionen, die sich einerseits mit kunstimmanenten Problematiken der figurativen künstlerischen Gestaltung auseinandersetzen – wie beispielsweise die Reflexion über Maltechniken oder die Behandlung des Porträts – und dabei andererseits ganz eigenständige künstlerische Welten entstehen lassen.

Sebastian Ludwig (*1977) beschreitet in seiner ersten institutionellen Ausstellung mit seinen großformatigen Bildern aus seiner Serie Ablenkung einen neuen Weg in der Maltechnik, da er fast völlig auf den Einsatz eines Pinsels verzichtet und stattdessen mit einem Klebeband, nachdem er eine klare Vorzeichnung auf die Leinwand aufgebracht hat, diese Formen “nachzeichnet”. Hinter die Abklebung lässt der Künstler dann entweder Acryl- oder Ölfarbe laufen, die sich aufgrund ihrer jeweiligen Beschaffenheit unterschiedlich auf der Fläche der Leinwand verteilen und daher dem Künstler die Möglichkeit geben, die Ausbreitung sowie Intensität der Farben bewusst zu kontrollieren. Die so entstehenden Bildräume lassen sich, obgleich sie teilweise motivische Anlehnungen aus mittelalterlichen Jagdbüchern beziehen, weder zeitlich noch räumlich genau verorten, sondern schaffen Bildwelten, in denen sich zumeist Hunde – auch als Stellvertreterfiguren des Menschen verstanden – in merkwürdigen architektonischen oder natürlichen Räumen tummeln, miteinander spielen oder sich gegenseitig jagen.

Christoph Schellbergs (*1973) Zeichnungsserie Fleurs du Mal, die aus der Idee von “Telefonzeichnungen” entstanden ist, bildet den formalen und inhaltlichen Ausgangspunkt der malerischen Auseinandersetzung des Künstlers mit seinen Blumenbildern. In den Zeichnungen, die erstmals in diesem Umfang in einer Ausstellung zu sehen sind, experimentiert der Künstler mit einem Formenrepertoire, das aus kleinen Köpfen und primären Geschlechtsmerkmalen obsessive Blumenblüten entstehen lässt, die oftmals in einer Art Collage von fliegenden Augen und Sonnenstrahlen umgeben sind. Ironisch und verspielt schaffen sie so ein humorvolles Vokabular, das dann wiederum zur Grundlage der Blumenmalereien avanciert, die der Künstler, in Anlehnung an seine Porträtserie, zu individuellen Blumenporträts inszeniert.