Holger Friese, geboren 1968, absolvierte nach einer Fotografenlehre ein Studium der Visuellen Kommunikation an der Fachhochschule Aachen, u.a. bei Prof. Wilhelm Schürmann. Er realisierte diverse Internetprojekte und künstlerische Auftragsarbeiten u.a. für “The Thing”, “Ein Haus für Schweine und Menschen” (Rosemarie Trockel und Carsten Höller). 1997 war er Teilnehmer der Documenta X im Bereich Internetprojekte.

Nach dem Documenta-Internetprojekt stellt Holger Friese parallel in der Künstlerwerkstatt Lothringer Straße, München, und im Neuen Aachener Kunstverein NAK seine neue Arbeit WYSIWYG (what you see is what you get) vor – version #1 in München, version #2 in Aachen. WYSIWYG präsentiert sich in zwei Teilen: Ausgehend vom Internet-Projekt “antworten”-www.antworten.de (einer Gemeinschaftsarbeit mit Max Kossatz (nyc)) werden die Zugriffsstatistiken, d.h. die sonst diskreten Informationen über Nutzerverhalten im Internet sichtbar. Desweiteren wird ein Foto nebst Media-Informationen zur Dauerwerbesendung “Der Preis ist heiß” (RTL bis 1997) zu sehen sein.

Diese Arbeit und ihr Spiel mit den nutzer- und betrachterorientierten Erwartungshaltungen bei unterschiedlichen Medien (Internet und TV) transferiert mediale Informationen in einen Ausstellungskontext hinein. Das zweigleisige Konzept lässt sich als Reaktion auf die unbefriedigende, rein mediale Präsenz im Internet-”Raum” und in der Netzkunst beschreiben und gibt vor diesem Hintergrund einen signifikanten Hinweis auf aktuelle Aktivitäten im Bereich “Kunst und Internet”.

Die Ausstellung wurde realisiert mit Unterstützung der Firma MATHES OFFICE, Aachen, und der Firma BUTTERWECK Kommunikationssysteme, Würselen.