PLATZ DER PERMANENTEN NEUGESTALTUNG
ANDREAS SIEKMANN

ERÖFFNUNG:
Samstag 5 April 1997
20 Uhr

GEÖFFNET:
6 April — 19 Mai 1997

Im Projekt “Platz der permanenten Neugestaltung” geht es um die Suche nach einem Potential und nach Kriterien, wie öffentlicher Raum überhaupt noch benutzt/ gebraucht werden kann. Anlässlich der Ausstellung “Sonsbeek ’93″ wurden ’7 Plätze für Arnheim’ vorgeschlagen, wobei gezeigt werden sollte, wie sich ein Platz verändern kann, wenn er von einer Gruppierung benutzt, von einem Vorgang besetzt oder wenn er einfach sich selbst überlassen wird. In 7 Zeichnungsserien dokumentierte Siekmann diese Überlegungen mit Bürgern und städtischen Planern: 1) Platz der Selbstgestaltung, 2) Platz der Gartenarbeit, 3) Platz der Teenies, 4) Platz der Verschwendung, 5) Platz für den Winter, 6) Platz für die Mitarbeiter des Planungsbüros und 7) Platz der Zentralperspektive. Für die Dauer von Sonsbeek ’93 wurde ein roter Bauzaun um den thematisierten Platz errichtet und die Zeichnungsserien waren dort so installiert, dass die Passanten sie durch Türspione betrachten konnten, als Fallbeispiele von dem, was wäre, wenn der Platz diese oder jene Funktion einnehmen würde.

Seit Beginn der 90er Jahre hat sich der Begriff ‘soziale Intervention’ zu einem zentralen Schlagwort in der Diskussion um Kunst im öffentlichen Raum entwickelt – sowohl im Zuge einer verspäteten Situationismus-Rezeption als auch als ein Versuch, abseits der populären heiteren Stadtmöblierungskunst der 80er Jahre ein neues, inhaltliches Legitimationsmuster von Kunst im öffentlichen Raum zu etablieren. Das Projekt für Arnheim stellt grundsätzliche, auf andere Städte übertragbare Bedingungen und Konfliktstellungen dieses Raums dar. Dies gibt den Anlass für eine erneute, dokumentarisch erweiterte Präsentation des Projekts und eine analytische, interdisziplinäre Diskussion.

Dokumentationsraum: Öffentlicher Raum und öffentliche Kunst in Aachen

Vorträge und Diskussionen mit Andreas Siekmann, Vertretern Aachener Stadtplanungsgremien und Stadtplanern der RWTH Aachen, Arnold Voss, Klaus Ronneberger, Katja Reichard, Christian Bracht, Anke Kempkes, Stefan Römer, Cathy Skene und Barbara Straka.