LUN PEZZOLINO DA CIELO
LENI HOFFMANN
ERÖFFNUNG:
Freitag 26 Februar 1993
20 Uhr
GEÖFFNET:
27 Februar
21 März 1993
Rauminstallation aus Knetmasse und Transparentpapier im Großen Raum und im Kabinett.
Leni Hoffmann, geboren 1962 in Bad Pyrmont, studierte 1982 bis 1987 freie Kunst bei Prof. Fischer und Prof. K.G. Pfahler an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und ist Meisterschülerin von K. G. Pfahler.
Seit einigen Jahren konzipiert Leni Hoffmann Rauminstallationen mit einem sehr ungewöhnlichen künstlerischen Material: bunter Knetmasse. Sie erregte bereits großes Aufsehen mit diesen stets vergänglichen Inszenierungen, u.a. 1990 in einer Bar in Paris und mit einer sechsmonatigen, alle vier Wochen veränderten Schaufenstergestaltung in Nürnberg sowie zuletzt 1992 im Musée d’ Art Moderne in Paris und mit einer Einzelpräsentation im Frankfurter Portikus.
Eigentümlich ist diesen Installationen, dass sie durch das aus der Kindheit bekannte, in der Kunst nie ernstgenommene Material auf den ersten Blick dekorativ erscheinen: Leni Hoffmann verwendet bunte Farben, sie verteilt die Masse großflächig über Schaufensterscheiben, Spiegel oder auf dem Boden von Ausstellungsräumen, und sie drückt mit den Händen Muster in die Masse. Das Ornament, seit der klassischen Moderne ein weithin verfemtes Element, ist in allen Arbeiten der Künstlerin präsent. Bei näherem Hinsehen zeigen sich hier jedoch gewaltige Bezüge zu den Paradigmen der Moderne: die Schemen abstrakter Reihungen, die Autonomie von Material und Farbe sowie der Anspruch des mitwirkenden Betrachters (sei es als Einfühlung oder Aktivität) werden hintertrieben und zugleich ritualisiert, und damit auf besonders sinnliche Weise forciert.
Im Neuen Aachener Kunstverein wird über eine Zeit von drei Wochen eine Inszenierung zu sehen sein, welche Tag und Nacht zu besichtigen ist und die Fassade des Gebäudes mit einbezieht: die großflächigen Schaufenster des Großen Raums und des Kabinetts werden komplett mit Transparentpapier und Knetmasse verklebt und so die üblicherweise transparente Straßenfront schließen. Natürliches Tageslicht und nächtliche Neonbeleuchtung werden unterschiedliche Bilder nach innen in den leerbleibenden Ausstellungsraum und nach außen, in eine innerstädtische Nebenstraße, richten.
Daneben zeigt die Künstlerin in Dia-Guckkästen frühere Konzepte