Maria Langenstroth, Diemut Schilling

ERÖFFNUNG:
Samstag 24 Oktober 1992
20 Uhr

GEÖFFNET:
25 Oktober — 22 November 1992

Der Neue Aachener Kunstverein stellt zwei junge Künstlerinnen vor, die mit ihren Werken sehr unterschiedliche Positionen aktueller Kunst vertreten.

Die Malerin Maria Langenstroth, geboren 1964, studierte an den Kunstakademien Münster und Düsseldorf und bereitet zur Zeit als Meisterschülerin der Akademie Münster ihr Examen in der Klasse von Ulrich Erben vor. Sie vertritt eine sehr ruhige und monochrome Form der Malerei. Die Künstlerin verwendet klare strahlende Farben und archaisch anmutende Zeichen. Ihre Gemälde bilden nicht im eigentlichen Sinne ab, sondern konzentrieren sich auf die Wirkung von Farbe und knappen Symbolen. Sie deuten auf eine erweiterte Wirklichkeit, im Sinne von innerem Wirken: „In den Bildern wird erkennbar, wie inneres Sich-Wandeln nach Form drängt. Nicht Momentaufnahmen, Prozesse suchen ihre Form, man wird ahnen, wie schwer dieses Unterfangen zu bewerkstelligen sein mag…” (Heiner Terheyden).

Im Neuen Aachener Kunstverein zeigt Maria Langenstroth einige neuere Gemälde, sowohl Einzelwerke als auch mehrteilige Reihen.

Diemut Schilling, geboren 1965, studierte in Venedig an der Scuola Internazionale di Grafica und an der Kunstakademie Düsseldorf. Zur Zeit ist sie dort Meisterschülerin der Klasse Tony Cragg. Basis ihrer plastischen und druckgrafischen Arbeiten ist die Beschäftigung mit den natürlichen und gedanklichen Strukturen von Ordnung und Variation. Sie stellt in Objekten beispielsweise Ordnungen der Biologie nach, die wie eigene Schriftsysteme erscheinen: so zeigen sich in einer Arbeit lange Reihen von Kneifzangen als Chromosomenketten.

Im Neuen Aachener Kunstverein präsentiert die Künstlerin zwei große Kugeln von 80 cm Durchmesser, deren Oberfläche aus vielen kleinen Zinkdruckplatten zusammengesetzt ist. Abbildungen, Zeichen und skizzenhafte Schemen sind in die kleinen Platten eingeätzt. Auf der Oberfläche einer Kugel angeordnet lassen sie sich beliebig miteinander verbinden und in eine Reihe bringen – als Gedankenketten mit beliebig vielen Variationen. Diemut Schilling wird neben den Kugeln auch Radierungen zeigen, die als Rolldrucke von den Kugeln entstanden sind

1992 Maria Langenstroht, Dietmut Schilling